Campus Hochschule
Institutsgebäude Nordhausen
Situation
Das Institut für Sozialmedizin, Rehabilitationswissenschaften und Versorgungsforschung (ISRV) soll das Profil der Fachhochschule Nordhausen als bundesweit anerkannte wissenschaftliche Einrichtung und Partner in Forschung und Entwicklung auf den Gebieten der Sozialmedizin, Rehabilitationswissenschaften und Versorgungsforschung schärfen und die Kompetenzen in diesem Fachgebiet bündeln. Dadurch soll die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschule Nordhausen in Forschung und Lehre deutschlandweit und international gestärkt werden.
Ziel der Studiengänge ist es, aktuelle Ansätze der Sozialen Arbeit im Gesundheits- und Rehabilitationswesen sowie in therapeutischen Feldern zu vermitteln und entsprechende Konzepte und Methoden praktisch anzuwenden. Das Studium vermittelt vertiefte wissenschaftliche berufsqualifizierende Kenntnisse, um Tätigkeiten in der psychosozialen Beratung, Sozialtherapie und Gesundheitsförderung auszuüben. Die Studierenden sollen insbesondere befähigt werden, Methoden der Prävention, Therapie, Rehabilitation, Nachsorge sowie der Fallsteuerung und Systemsteuerung anzuwenden und weiterzuentwickeln. Gleichzeitig erfolgt eine vertiefende und spezialisierende Erweiterung der Kompetenzen im Bereich der empirischen Sozialforschung und des Qualitätsmanagements. Darüber hinaus sollen die Studierenden auf konzeptionelle Aufgaben und Leitungsfunktionen im Handlungsfeld der Sozialen Arbeit im Gesundheitswesen vorbereitet werden.
Ziel der Aufgabenstellung ist es, auf der Grundlage der genannten Rahmenbedingungen grundsätzliche Lösungsansätze für die weitere Bearbeitung zu entwickeln (aus der Aufgabenstellung).
Umsetzung
Einordnung auf dem Gelände
Der Entwurf sieht vor, den Ersatzneubau für das Gebäude 32 an der südlichen Grundstücksgrenze in einer Flucht mit dem Gebäude 34 anzuordnen. Dadurch wird eine zusätzliche stadträumliche Kante zur Halleschen Straße geschaffen und das Gebäude auch von der Bundesstraße aus prominent platziert. Die direkte Lage am Parkplatz Süd II ermöglicht eine unkomplizierte Anfahrt für Mitarbeiter, Studierende, Besucher oder auch Krankenfahrzeuge. Im Zusammenhang mit den Bestandsgebäuden Phytotechnikum, Gebäude 28 und 34 ergibt sich durch den Neubau eine Platzsituation, die nach Nordosten in den offenen Park überleitet.
Äußere Erschließung
Das Gebäude ist so angeordnet, dass seine Haupterschließung von Nordwesten erfolgt. Hier liegen bestehende Fußwege, Parkplatz und weitere Bestandsbauten auf dem Campus, die eine natürliche und selbstverständliche Eingangssituation für den Institutsneubau schaffen.
Innere Erschließung
Durch einen eingezogenen Bereich an der Nordwestecke des Gebäudes ist der Eingang intuitiv markiert. Nach dem barrierefreien Betreten erreicht man den Empfangsbereich, der eine übersichtliche und einfache Orientierung ermöglicht. Vielfältige Sichtachsen lassen den Besucher den Grundriss verstehen und geben über eine zu öffnende Verglasung im Osten den Blick auf die grüne Insel des Innenhofs frei.
Im nördlichen Flügel liegen die direkt zugänglichen Seminarräumen des Instituts; im Süden und Osten finden sich die aus Richtung Eingang geschützt gelegenen Büros und sanitären Anlagen der Mitarbeiter. Im Südwesten sind als kompakte Schutz- und Pufferzone der Erste-Hilfe-Raum, WCs für Studierende sowie die notwendigen Technikräume angeordnet.
Emissionen und Reaktion
Die Lage an der Bundesstraße verursacht ein hohes Aufkommen an Emissionen, auf die der Neubau mit passiven Systemen reagiert. Zwei ineinander geschobene, L-förmige Baukörper schaffen einen ruhigen Innenhof, der je nach Jahreszeit mit Grünflächen, Wasser und Baumbestand als Seminarraum im Freien genutzt werden kann.
Bis auf die zum Park orientierte Nordseite sind alle Fassaden starken bis mäßigen Emissionen aus Luftschall und Wärmestrahlung ausgesetzt. Puffer- und Schutzzonen, die vor den Seminar- und Büroräumen angeordnet sind, dienen als wartungsfreie begehbare Doppelfassade und erschließen zugleich die einzelnen Nutzungseinheiten.
Vor die verglasten Pufferzonen im Süden und Südosten sind faltbare Klappläden als Fassade gesetzt, die manuell oder automatisch gesteuert den Energiedurchlassgrad der verglasten Bauteile steuern. So wird es möglich, im Sommer die Pufferzonen komplett zu beschatten und damit angenehm kühl zu halten. In den Wintermonaten ermöglichen die geöffneten Klappläden über die Bauteilaktivierung des Bodens in den Fluren hingegen solare Gewinne.
Nachhaltiges Energie- und Wasserkonzept
Die vor den Seminar- und Büroräumen angeordneten Pufferzonen sowie der Baumbestand im Innenhof ermöglichen die passive Verschattung des Gebäudes und helfen, den Jahresenergiebedarf zu minimieren. Im Winter oder in der Übergangszeit können die Faltläden geöffnet und über die Bauteilaktivierung der Innenflächen solare Gewinne realisiert werden. Vor den verglasten Flächen angeordnete flache Wasserbecken dienen als adiabate Kühlung in den Sommermonaten. Es ist denkbar, das Material der Faltläden mit aufgedampften Photovoltaikmodulen auszustatten und hierüber Gewinne zu erzielen, da der typische Öffnungswinkel der Verschattung mit dem im Jahresverlauf veränderten Sonnenstadt korrespondiert. Der ruhige und geschützte Innenhof ermöglicht eine energieeffiziente Nachtauskühlung des Gebäudes in den Sommermonaten über eine einfache Kippfunktion der Verglasung. Bewegungsmelder sichern dabei den Innenraum ab und schließen die Flügel, sobald hier unberechtigter Zutritt erfolgt.
Um den Verbrauch an Frischwasser zu verringern, wird anfallendes Regenwasser über das flach geneigte Dach in einer Zisterne gespeichert und den Verbrauchsstellen im Haus über separate Brauchwasserleitungen zugeführt.
Materialität
Nach Analyse der auf dem Campus vorherrschenden Materialien finden wir eine Mischung aus verputztem Mauerwerk und Glasflächen, aus Klinkerbauten und Natursteinsockeln. Eine eindeutige Ausrichtung oder ein homogenes Erscheinungsbild fehlen. Der Entwurfsansatz schlägt vor, einen getönten und verspiegelten Glaskubus in unmittelbarer Nähe zu Park, Bestandsgebäude 34 und der nahen Bundesstraße zu platzieren. Dieser reagiert mit seiner „Nichtfassade“ auf die jeweilige Umgebung und spiegelt die gebaute Umwelt sowie kultivierten Naturraum im Park.
Im Innern des Gebäudes wechselt der Entwurf auf weiche und haptisch angenehme Oberflächen, z. B. einer unbehandelten Lärchenschalung, deren Geruch über Jahre die Innenräume erfüllt.
Zu den Aufgaben des neuen Instituts der Fachhochschule Nordhausen gehören die Forschung, Beratung und Begleitung auf den Gebieten der Sozialmedizin, Rehabilitationswissenschaften und Versorgungsforschung. Themen, die sich mit der Psyche des Individuums befassen, diese erforschen, erkennen und im Bedarfsfall heilen helfen. Der Kubus, der im geschlossenen Zustand seine Umgebung spiegelt, kann auch als Sinnbild der Psyche des Menschen verstanden werden, der auf die jeweiligen Einflüsse seiner Umwelt reagiert. Über die verspiegelten Faltläden zunächst verschlossen, offenbart er bei genauerer Betrachtung ein reichhaltiges und einzigartiges „Innenleben“.
Das Institut für Sozialmedizin, Rehabilitationswissenschaften und Versorgungsforschung (ISRV) soll das Profil der Fachhochschule Nordhausen als bundesweit anerkannte wissenschaftliche Einrichtung und Partner in Forschung und Entwicklung auf den Gebieten der Sozialmedizin, Rehabilitationswissenschaften und Versorgungsforschung schärfen und die Kompetenzen in diesem Fachgebiet bündeln. Dadurch soll die Wettbewerbsfähigkeit der Hochschule Nordhausen in Forschung und Lehre deutschlandweit und international gestärkt werden.
Ziel der Studiengänge ist es, aktuelle Ansätze der Sozialen Arbeit im Gesundheits- und Rehabilitationswesen sowie in therapeutischen Feldern zu vermitteln und entsprechende Konzepte und Methoden praktisch anzuwenden. Das Studium vermittelt vertiefte wissenschaftliche berufsqualifizierende Kenntnisse, um Tätigkeiten in der psychosozialen Beratung, Sozialtherapie und Gesundheitsförderung auszuüben. Die Studierenden sollen insbesondere befähigt werden, Methoden der Prävention, Therapie, Rehabilitation, Nachsorge sowie der Fallsteuerung und Systemsteuerung anzuwenden und weiterzuentwickeln. Gleichzeitig erfolgt eine vertiefende und spezialisierende Erweiterung der Kompetenzen im Bereich der empirischen Sozialforschung und des Qualitätsmanagements. Darüber hinaus sollen die Studierenden auf konzeptionelle Aufgaben und Leitungsfunktionen im Handlungsfeld der Sozialen Arbeit im Gesundheitswesen vorbereitet werden.
Ziel der Aufgabenstellung ist es, auf der Grundlage der genannten Rahmenbedingungen grundsätzliche Lösungsansätze für die weitere Bearbeitung zu entwickeln (aus der Aufgabenstellung).
Umsetzung
Einordnung auf dem Gelände
Der Entwurf sieht vor, den Ersatzneubau für das Gebäude 32 an der südlichen Grundstücksgrenze in einer Flucht mit dem Gebäude 34 anzuordnen. Dadurch wird eine zusätzliche stadträumliche Kante zur Halleschen Straße geschaffen und das Gebäude auch von der Bundesstraße aus prominent platziert. Die direkte Lage am Parkplatz Süd II ermöglicht eine unkomplizierte Anfahrt für Mitarbeiter, Studierende, Besucher oder auch Krankenfahrzeuge. Im Zusammenhang mit den Bestandsgebäuden Phytotechnikum, Gebäude 28 und 34 ergibt sich durch den Neubau eine Platzsituation, die nach Nordosten in den offenen Park überleitet.
Äußere Erschließung
Das Gebäude ist so angeordnet, dass seine Haupterschließung von Nordwesten erfolgt. Hier liegen bestehende Fußwege, Parkplatz und weitere Bestandsbauten auf dem Campus, die eine natürliche und selbstverständliche Eingangssituation für den Institutsneubau schaffen.
Innere Erschließung
Durch einen eingezogenen Bereich an der Nordwestecke des Gebäudes ist der Eingang intuitiv markiert. Nach dem barrierefreien Betreten erreicht man den Empfangsbereich, der eine übersichtliche und einfache Orientierung ermöglicht. Vielfältige Sichtachsen lassen den Besucher den Grundriss verstehen und geben über eine zu öffnende Verglasung im Osten den Blick auf die grüne Insel des Innenhofs frei.
Im nördlichen Flügel liegen die direkt zugänglichen Seminarräumen des Instituts; im Süden und Osten finden sich die aus Richtung Eingang geschützt gelegenen Büros und sanitären Anlagen der Mitarbeiter. Im Südwesten sind als kompakte Schutz- und Pufferzone der Erste-Hilfe-Raum, WCs für Studierende sowie die notwendigen Technikräume angeordnet.
Emissionen und Reaktion
Die Lage an der Bundesstraße verursacht ein hohes Aufkommen an Emissionen, auf die der Neubau mit passiven Systemen reagiert. Zwei ineinander geschobene, L-förmige Baukörper schaffen einen ruhigen Innenhof, der je nach Jahreszeit mit Grünflächen, Wasser und Baumbestand als Seminarraum im Freien genutzt werden kann.
Bis auf die zum Park orientierte Nordseite sind alle Fassaden starken bis mäßigen Emissionen aus Luftschall und Wärmestrahlung ausgesetzt. Puffer- und Schutzzonen, die vor den Seminar- und Büroräumen angeordnet sind, dienen als wartungsfreie begehbare Doppelfassade und erschließen zugleich die einzelnen Nutzungseinheiten.
Vor die verglasten Pufferzonen im Süden und Südosten sind faltbare Klappläden als Fassade gesetzt, die manuell oder automatisch gesteuert den Energiedurchlassgrad der verglasten Bauteile steuern. So wird es möglich, im Sommer die Pufferzonen komplett zu beschatten und damit angenehm kühl zu halten. In den Wintermonaten ermöglichen die geöffneten Klappläden über die Bauteilaktivierung des Bodens in den Fluren hingegen solare Gewinne.
Nachhaltiges Energie- und Wasserkonzept
Die vor den Seminar- und Büroräumen angeordneten Pufferzonen sowie der Baumbestand im Innenhof ermöglichen die passive Verschattung des Gebäudes und helfen, den Jahresenergiebedarf zu minimieren. Im Winter oder in der Übergangszeit können die Faltläden geöffnet und über die Bauteilaktivierung der Innenflächen solare Gewinne realisiert werden. Vor den verglasten Flächen angeordnete flache Wasserbecken dienen als adiabate Kühlung in den Sommermonaten. Es ist denkbar, das Material der Faltläden mit aufgedampften Photovoltaikmodulen auszustatten und hierüber Gewinne zu erzielen, da der typische Öffnungswinkel der Verschattung mit dem im Jahresverlauf veränderten Sonnenstadt korrespondiert. Der ruhige und geschützte Innenhof ermöglicht eine energieeffiziente Nachtauskühlung des Gebäudes in den Sommermonaten über eine einfache Kippfunktion der Verglasung. Bewegungsmelder sichern dabei den Innenraum ab und schließen die Flügel, sobald hier unberechtigter Zutritt erfolgt.
Um den Verbrauch an Frischwasser zu verringern, wird anfallendes Regenwasser über das flach geneigte Dach in einer Zisterne gespeichert und den Verbrauchsstellen im Haus über separate Brauchwasserleitungen zugeführt.
Materialität
Nach Analyse der auf dem Campus vorherrschenden Materialien finden wir eine Mischung aus verputztem Mauerwerk und Glasflächen, aus Klinkerbauten und Natursteinsockeln. Eine eindeutige Ausrichtung oder ein homogenes Erscheinungsbild fehlen. Der Entwurfsansatz schlägt vor, einen getönten und verspiegelten Glaskubus in unmittelbarer Nähe zu Park, Bestandsgebäude 34 und der nahen Bundesstraße zu platzieren. Dieser reagiert mit seiner „Nichtfassade“ auf die jeweilige Umgebung und spiegelt die gebaute Umwelt sowie kultivierten Naturraum im Park.
Im Innern des Gebäudes wechselt der Entwurf auf weiche und haptisch angenehme Oberflächen, z. B. einer unbehandelten Lärchenschalung, deren Geruch über Jahre die Innenräume erfüllt.
Zu den Aufgaben des neuen Instituts der Fachhochschule Nordhausen gehören die Forschung, Beratung und Begleitung auf den Gebieten der Sozialmedizin, Rehabilitationswissenschaften und Versorgungsforschung. Themen, die sich mit der Psyche des Individuums befassen, diese erforschen, erkennen und im Bedarfsfall heilen helfen. Der Kubus, der im geschlossenen Zustand seine Umgebung spiegelt, kann auch als Sinnbild der Psyche des Menschen verstanden werden, der auf die jeweiligen Einflüsse seiner Umwelt reagiert. Über die verspiegelten Faltläden zunächst verschlossen, offenbart er bei genauerer Betrachtung ein reichhaltiges und einzigartiges „Innenleben“.
Bauherr
Hochschule Nordhausen
Status
Entwurf
Standort
Nordhausen
Kategorie
Öffentliche Hand